GOLD FÜR GROSSBRITANNIEN
Roberts zeigte während des gesamten Finales eine stetige Steigerung. Nach zwei Zonen an den ersten Bouldern beendete er den Wettkampf mit eindrucksvollen Flashs an M3 und M4 und sicherte sich damit den Sieg. „Mir fehlen die Worte, ich weiß gar nicht so richtig, was gerade passiert ist“, sagte Roberts nach dem Wettkampf. „Diese Saison war ziemlich hart, aber ich wollte hier einfach alles geben. Um ehrlich zu sein, bin ich gerade ein bisschen überwältigt. Ich bin einfach so glücklich.“
Er fügte hinzu: „Nach den Olympischen Spielen habe ich definitiv etwas gestruggelt. Zu Beginn der Saison ging es mir mental nicht so gut. Ich wollte einfach rausgehen und so klettern, wie ich es kann. Dieser Wettkampf hier war unglaublich. Ich habe jede Minute genossen, und dass ich jetzt sogar mit einer Goldmedaille nach Hause gehe, fühlt sich noch völlig unreal an.“
Der Sieg in Innsbruck hat für ihn eine besondere Bedeutung: „Innsbruck fühlt sich für mich wie ein zweites Zuhause an. Die Stimmung war wieder einmal großartig, die Zuschauer standen im Regen und haben uns angefeuert. Das bedeutet mir sehr viel.“
ANRAKU KNAPP DAHINTER – BRONZE ENTSCHEIDET SICH UM EIN ZEHNTEL
Anraku Sorato aus Japan belegte mit 69,6 Punkten den zweiten Platz und konnte M2 und M3 toppen. Als letzter Starter im Finale hätte er einen Top an M4 gebraucht, um Gold zu holen, doch nach einem Flash der Zone musste er sich letztlich mit Silber begnügen – lediglich 0,2 Punkte hinter Roberts.
Äußerst knapp verlief auch das Rennen um Bronze: Hannes Van Duysen aus Belgien holte sich mit 54,6 Punkten seine erste Weltcup-Medaille der Saison, dank eines Tops an M3 und drei geflashten Zonen. Maximillian Milne aus Großbritannien verpasste das Podium mit 54,5 Punkten denkbar knapp und landete nur 0,1 Punkte hinter seinem belgischen Rivalen.
ENGES FELD BEI DEN FINALISTEN
Lee Dohyun aus Südkorea, der noch als Zweiter aus dem Halbfinale ins Finale gestartet war, belegte mit 44,9 Punkten Rang fünf. Sein Flash an M2 hatte ihn zunächst in Medaillennähe gebracht, doch weitere Tops blieben aus. Mejdi Schalck aus Frankreich folgte auf Platz sechs mit 44,3 Punkten, Amagasa Sohta aus Japan wurde Siebter mit 39,9 Punkten, und Österreichs Nicolai Uznik belegte mit 19,3 Punkten Rang acht.
NÄCHSTER WETTKAMPF
Die Boulder-Weltcupsaison der Damen wird morgen mit dem Halbfinale um 13:00 Uhr und dem Finale um 19:30 Uhr (MESZ) abgeschlossen.
Toby Roberts wird später in der Woche in Innsbruck auch beim Lead-Wettbewerb wieder antreten: „Ich freue mich jetzt erstmal auf den Ruhetag. Meine Haut ist ziemlich dünn, aber ich schwebe gerade auf einer richtigen Welle. Ich will dieses Hoch nutzen – genau das habe ich gebraucht, um wieder ein bisschen Selbstvertrauen zu tanken.“
