In Abwesenheit von Jessica Pilz (Verletzung), Franziska Sterrer (Verletzung) und Johanna Färber (Karriereende) belegte Lea Kempf als beste KVÖ-Athletin Rang 41. Die 20-jährige Vorarlbergerin holte auf den fünf Quali-Bouldern vier Zonen und insgesamt 39,7 Punkte. „Im Moment überwiegt ein bisschen der Frust, weil ich das Gefühl habe, es war mehr drin. Ich habe einige Fehler gemacht, vor allem in der Lösungsfindung. Ich möchte mir mehr Zeit nehmen, um über Alternativen nachzudenken – gerade bei Platten schneller entscheiden und dann auch wirklich mit Überzeugung klettern. Das kann mir bei den nächsten Wettkämpfen sicher helfen“, so Kempf, die zuletzt mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. „Inzwischen geht es mir mit der Schulter schon wieder sehr gut. Beim Training kann ich fast alle Züge wieder schmerzfrei machen.“
Lena Schrittwieser schaffte es unter 79 Starterinnen mit 29,6 Punkten auf Rang 50, Sandra Lettner wurde mit 29,4 Punkten 54., Katharina Bergmann (19,7 Punkte) wurde 62., Ariane Franken (19,4 Punkte) 68., Sina Willy (19,4 Punkte) 69.
Garnbret ist zurück
Mit einem starken Feld und hohen Erwartungen vor der Weltmeisterschaft führten Annie Sanders aus den USA und Nakamura Mao aus Japan die Quali-Rangliste an, während Janja Garnbret aus Slowenien ihr lang ersehntes Comeback im internationalen Wettkampf feierte.
Die Qualifikationsrunde im Bouldern der Frauen endete damit, dass Sanders und Nakamura sich den ersten Platz teilten, nachdem beide Athletinnen in ihrer jeweiligen Gruppe alle fünf Boulder bezwungen hatten. Sanders erreichte 124,7 Punkte und schaffte drei Flash-Begehungen in Gruppe A, Nakamura setzte sich mit 124,8 Punkten und vier Flash-Begehungen in Gruppe B knapp durch.
Janja Garnbret aus Slowenien startete erstmals seit Koper 2024 wieder im Weltcup und kletterte in Gruppe A auf den fünften Gesamtrang mit 109,6 Punkten. Sie verfehlte den Topgriff am ersten Boulder, erholte sich jedoch stark und sicherte sich einen Platz im Halbfinale.
„Es fühlt sich gut an, zurück zu sein“, sagte Garnbret. „Ehrlich gesagt war ich nicht so nervös, wie ich erwartet hatte, aber man kann es nicht vermeiden... Nach neun Monaten wieder beim letzten Boulder-Weltcup anzutreten, ist nicht so einfach, und ich fühlte mich beim ersten Boulder etwas eingerostet, aber nach dem zweiten fühlte ich mich wieder wie die normale Janja. Es ist schön, das Eis zu brechen, jetzt freue ich mich auf das eigentliche Event am Freitag.“
Sie scherzte über einen seltenen Schuhwechsel mitten im Versuch: „Ich bin nicht stolz darauf, meine Schuhe zwischen den Versuchen gewechselt zu haben, denn ich bin fest davon überzeugt, dass man das nicht tun sollte, aber ich habe es gemacht und ich schäme mich... nur ein bisschen!“
„Meine Haut fühlte sich sehr seltsam an, ich bin irgendwie gerutscht, das ist vorher nie passiert. Alles in allem fühlte ich mich gut, bereit, und alles ist da, wo es sein sollte.“
Die Gewinnerinnen der letzten beiden IFSC Boulder-Weltcup-Wettbewerbe sicherten sich ebenfalls einen Platz im Halbfinale: Erin McNeice aus Großbritannien, Siegerin in Bern, Schweiz, belegte insgesamt den dritten Platz, während Oriane Bertone aus Frankreich, Goldmedaillengewinnerin in Prag, Tschechien, den siebten Rang erreichte.