Als Quali-13. ging Užnik am Donnerstagvormittag mit Startnummer 11 ins Halbfinale. Der 24-Jährige fand gut in die Runde und war gleich beim ersten von vier Boulder-Problemen am Top, konnte es aber nicht sichern. Ähnlich gestalteten sich die weiteren drei Boulder, Užnik sammelte alle vier Zonen und 39,8 Punkte. Es folgte das lange Warten.
Das große Zittern
„Zuerst dachte ich nicht, dass es reicht. Dann hat es immer besser ausgesehen, als die letzten Athleten am Start waren, war es eine Nervenschlacht. Ich konnte kaum hinsehen“, schildert der Boulder-Europameister von 2022. Als „Ablenkung“ diente eine Einheit bei Physio Matthias Kapl, Bruder Timo stand mit dem Livescore zur Seite. Als der Chinese Yufei Pan den letzten Boulder nicht toppen konnte, stand fest: Užnik ist im Finale.
„Das war eine riesengroße Erleichterung, die Freude ist einfach riesengroß. Nachdem die ersten beiden Weltcups nicht nach Wunsch gelaufen sind, bedeutet es mir besonders viel. Noch dazu hier in Innsbruck, das ist richtig emotional“, sagte er mit Freudentränen in den Augen.
Entscheidend war letztlich die Anzahl an Versuchen. Užnikwar einer von neun Athleten, die jeweils alle vier Zonen holen konnten. Da Užnik, wie der Belgier Hannes Van Duysen, dafür nur sechs Versuche benötigte, zog er auf Platz sieben ins Finale der Top-8 ein. „Da sieht man, wie eng es im Bouldern zusammenliegt. Mit der Leistung bin ich zufrieden, weil ich bei zwei Bouldern wirklich knapp dran war.“
Finale vor Familie und vollem Haus
Unterstützt wurde der Heeressportler von Familie und Bekannten: „Eltern, Großeltern, Freundin, Bruder, Freunde – alle sind da. 2021 habe ich in Innsbruck mein erstes Weltcupfinale erreicht, damals waren wegen COVID keine Leute dabei. Heute können sie es alle erleben.“
Für Užnik ist es insgesamt das vierte Weltcupfinale, auf das Podest schaffte er es bislang nicht. Er versichert: „Ich werde alles rausholen und Vollgas geben. Die Stimmung wird sicher einzigartig.“
Das Boulder-Finale der Herren startet am Donnerstag ab 19:20 Uhr und wird live auf ORF Sport+ und ORF ON übertragen. Die „Freiluft-Arena“ am Gelände des Kletterzentrums Innsbruck ist restlos ausverkauft.
ERGEBNIS BOULDER-SEMIFINALE HERREN:
1. Sorato Anraku (JPN)
2. Dohyun Lee (KOR)
3. Mejdi Schalck (FRA)
4. Sohta Amagasa (JPN)
5. Toby Roberts (GBR)
6. Maximillian Milne (GBR)
7. Nicolai Uznik (AUT)
7. Hannes Van Duysen (BEL)
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9. Anze Peharc (SLO)
10. Yusuke Sugimoto (JPN)
10. Lukas Mokrolusky (CZE)
12. Paul Jenft (FRA)
13. Dayan Akhtar (GBR)
14. Meichi Narasaki (JPN)
15. Cheung-chi Shoji Chan (HKG)
16. Colin Duffy (USA)
17. Jack Macdougall (GBR)
17. Yufei Pan (CHN)
19. Luca Boldrini (ITA)
20. Michael Piccolruaz (ITA)
20. Guillermo Peinado Franganillo (ESP)
22. Oren Prihed (ISR)
22. Adi Bark (ISR)
24. Kento Yamaguchi (JPN)