Im April 2023 hatte es Užnik zuletzt in ein Weltcup-Finale geschafft. Zwar folgte im August desselben Jahres noch Platz fünf bei der WM, doch ein Weltcup-Finale erreichte er seither nicht mehr. Beim Heim-Weltcup in Innsbruck war es am Donnerstag so weit, Užnik durfte sich über seinen insgesamt vierten Finaleinzug im Weltcup freuen. Dort nahm er in der – trotz starker Regenfälle – vollgepackten „Freiluft-Arena“ am Gelände des Kletterzentrums Innsbruck die vier Final-Boulder in Angriff.
„Ein erfolgreicher Tag“
An den Bouldern eins und drei erreichte der 24-Jährige jeweils die Zone, an den anderen beiden blieb er ohne Wertung. Mit 19,3 Punkten belegte er im achtköpfigen Finalfeld Rang acht. „Ganz glücklich kann man nicht sein, wenn es im Finale nicht zu einer besseren Platzierung reicht. Ich habe mir natürlich mehr erhofft. In dieser Finalrunde wäre einiges mehr drin gewesen, leider ist es mir nicht aufgegangen. Das ist ärgerlich, aber insgesamt überwiegen die positiven Gefühle.“
Denn nach einer Verletzungspause im Frühjahr hatte Užnik bei seinen beiden bisherigen Weltcup-Auftritten in dieser Saison Rang 22 (Prag) und 29 (Bern) belegt. Das Top-Resultat in Innsbruck ist eine Genugtuung: „Es war ein erfolgreicher Tag mit dem spannenden Semifinale und dem Finaleinzug. Das Finale war einmal mehr eine coole Show. Für den Kopf war das sehr wichtig.“
Mega-Kulisse trotz Regens
Innsbruck-Tirol bleibt für Užnik ein gutes Pflaster, hier hatte er 2021 sein ersten Weltcup-Finale erreicht. Damals allerdings aufgrund von COVID ohne Zuschauer:innen, diesmal mit lautstarker Unterstützung von außen. Eltern, Großeltern, Freundin, Freunde – alle feuerten Užnik am Donnerstag an. „Es war einzigartig, vor dieser Kulisse zu klettern. Da draußen regnet es und Tausende Menschen kommen trotzdem, um uns zu pushen. Das kann man eigentlich nicht in Worte fassen.“
Die Weltcup-Saison im Bouldern ist damit beendet. Mit der Kletter-WM wartet im September noch ein Großereignis auf den Boulder-Europameister von 2022. „Für den Kopf war es gut, im Finale gewesen zu sein. Das gibt jedenfalls Auftrieb in Richtung WM.“
Olympiasieger Roberts: „Zweites Zuhause“
Der Sieg ging an Olympiasieger Toby Roberts (GBR). Der 20-jährige Brite setzte sich mit 69,8 Punkten um 0,2 Zähler vor Sorato Anraku (JPN) durch. Der Belgier Hannes Van Duysen (54,6 Punkte) komplettierte das Podest. Für Roberts ist es nach einer durchwachsenen Saison der erste Spitzenplatz – ein besonderer noch dazu, da er regelmäßiger Trainingsgast im Kletterzentrum Innsbruck ist. „Damit hätte ich nicht gerechnet, ich kann es kaum glauben. Ich liebe Innsbruck, es ist wie ein zweites Zuhause für mich. Hier zu gewinnen ist sehr speziell.“
Am Freitag bestreiten die Damen das Halbfinale (13 Uhr) und Finale (19:20 Uhr) im Bouldern ohne österreichische Beteiligung, jeweils live auf ORF Sport+.
